Die schöne Wanderfahrt von Polle nach Hameln

Weißt du noch vor einer Woche, da waren wir nur 6 Leute! das sagte Martin zu seiner Heike beim Fahrtenausklang in der beheizten Werkstatt am Abend.

Morgens um 9.00 Uhr,  eifrige Ruderer auf dem Gelände des RVW Hameln! Ruckzuck sind die Freiheit, die Lenze und der Zugvogel verladen.
Unser Ehrenvorsitzender Helmut Griep- im eleganten Lodenmantel- ließ es sich nicht nehmen, den Mannschaftstransport zu unterstützen.

Die Anleger in Polle sind bereits abgebaut, sodass wir improvisieren mussten. Wir habens gut hingekriegt.

Die jüngste Teilnehmerin ist heute Lotta, eine 9 Wochen alte Hündin. Ihre erste Wanderfahrt. Lotta kommt zu Tina Lindhorst auf den Steuerplatz.

Sonne ohne Ende und ein lauer Wind, herrliche Ruhe bei Steinmühle. Die Straße ist bis auf weiteres für den Autoverkehr gesperrt, Felssicherungsmaßnahmen. Vom Boot aus gut zu erkennen.

Büffet, Kaffee und Kuchen im Bootshaus des RV Bodenwerder. Es ist geheizt. Liebevoller Service.
Es wird so viel geplaudert und gelacht. Herrlich!

Pause mit Lotta in Bodenwerder

Die letzten 20 km bis Hameln. Tina wieder mit Lotta auf dem Steuerplatz.

In Grohnde, auf offenem Fluss, tauschten Tina und Melvin den Steuerplatz. Die Beiden beweisen Mut und Geschick, Melvin saß auf 1!

Gerne hätten wir den Zugvogel noch vor dem Anleger des RVW überholt. Leider fuhren wir die Außenbahn in der Ohrbergkurve mehr als ausführlich! Unser Steuermann war durch Lotta doch ziemlich abgelenkt. Klaus Arnolds Recken im Zugvogel ließen sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen!

Unser Bootshaus, versorgen der Boote. 40 km erhält jeder Teilnehmer gutgeschrieben.

Ein perfekter Rudertag findet in der geheizten Werkstatt des RVW Hameln mit Sekt sein Ende.

16 Ruderer und Lotta bedanken sich bei Martin:
Heike Lührig, Heike Tiedemann, Klaus Arnold, Hans von Blomberg, Melvin, Adrian Klingemann, Werner Nissel, Hans Tatge, Karin Diekmann, Eberhard Böhm, Thomas Rautmann, Ulrike Lott, Marco, Thomas Sieber, Tina Lindhorst und Thomas Haverkamp

Autor und Fotos: Thomas Haverkamp

Drei Mann in einem Boot

Am 12.08 machten wir uns mit der WiLo auf den Weg Richtung Elbe.

Drei Tage sollte unser Ruderausflug dauern und uns von Magdeburg am Dom und der Domplatte vorbei über Tangermünde und Storkau nach Sandau führen. Sonnenschein und Schiebewind waren dabei hervorragende Unterstützer. Selbst das Baden in der Niedrigwasser führenden Elbe ist nicht zu kurz kommen.

Tangermünde

Natürlich durfte ein Zwischenstopp in Tangermünde mit Besichtigung der Stephanskirche und Orgelkonzert nicht fehlen. Mit Schloß Storkau bot sich uns für 2 Nächte ein angenehmes Quartier.

Nach drei kurzweiligen Tagen ist das Fazit zu ziehen, immer wieder gerne auf die Elbe.

Beste Stimmung (Fotograf Thomas Haverkamp)

Autor: Thomas Siebert

Sommerwanderfahrt 2019 von Kassel – Hameln

Ferienzeit ist auch immer die Zeit für die große Sommerwanderfahrt des RVW. Groß hieß in den letzten 10 Jahren auch weit. Doch diesmal hatte sich Fahrtenleiter Martin Garbe ein Ziel in der Region ausgesucht – die Fulda und Weser. Das können wir immer machen maulten einige Trainingsruderer und sagten ihre Teilnahme ab. Eigentlich schade, denn Martin hatte wieder einige Überraschungen im Gepäck. Die erste war die Anreise nach Kassel im Reisebus. So hatten wir nur zwei Begleitfahrzeuge, was sehr angenehm war. Das 26 köpfige Teilnehmerfeld war bunt gemischt und reichte von 11-77 Jahre.

Schon kurz nach dem Start vom Bootshaus des RV Kurhessen machten wir mit dem Begriff „Wanderfahrt ˜ Bekanntschaft. Wir mussten die gesperrte Schleuse Kassel „umwandern ˜ – natürlich mit Booten und Gepäck. Vor allem unsere B-Junioren freuten sich dann auf das beliebte Spiel des „Flaggenklauens ˜ und nahmen dafür auch Badeeinheiten in der recht warmen Fulda in Kauf. Schon bei der Mittagspause (wie immer mit leckerem Imbiss) wurden die WaFa-Neulinge mit „Grünzeug ˜ bestreut und stilecht der Fulda übergeben. Neptun war zufrieden.

Unser Tagesziel war das Bootshaus in Hann.- Münden. Die dort gelagerten Boote des chinesischen Ruderverbandes beflügelten unsere Phantasie. Gibt es jetzt einen chinesischen Geheimstützpunkt in Niedersachsen?

Lange hielten wir uns nicht mit dieser Frage auf, denn Martin und Frank Adam hatten noch zahlreiche „Schnippeltätigkeiten ˜ für das Abendessen zu vergeben. Der Kartoffelsalat (mit 60 Eiern) war eine Wucht und alle waren satt und zufrieden.

Der zweite Tag brachte zunächst die letzte Schleuse und noch einige Aufregungen bei den Steuerleuten. Unter den kritischen Augen von Ruderwart Werner Steding machten einige Obleute doch noch ziemliche Stockfehler. Ob da wohl eine Nachschulung fällig wird?

Die Weser empfing uns weniger freundlich. Ein heftiger Gegenwind machte uns doch zu schaffen und verließ uns auch in den kommenden Tagen nicht. So erreichen wir (nach einer Imbisspause in Gieselwerder) doch ziemlich erschöpft uns Tagesziel in Würgassen. Während einige Teilnehmer zu einer Hochzeitsfeier nach Hameln eilten, machte es sich der Rest im Biergarten des Gasthauses „Zur Linde ˜ gemütlich. Der Abend war mild und das Essen war gut. So gut, das sich eine sportliche Fraktion zu Fuß zum „Skywalk ˜ in der Nähe aufmachte. Einige Vertreter der Dauer-Steuermannsfraktion fuhren natürlich mit dem Auto. Alle waren sich aber einig, dass der Blick über das Wesertal beeindruckend war.

Am nächsten Morgen rissen uns Sirenen aus dem Schlaf. Im gegenüberliegende Ort Herstelle brannte ein Haus. Beim Frühstück wurde bekannt, das dort ein Todesopfer zu beklagen war.

Die Etappe führte uns zunächst nach Höxter, wo uns Helmut Griep einen kurzen Überblick über die Stadtgeschichte gab. Die meisten Teilnehmer interessierten sich aber mehr für die Speisekarte des Cafes Pammel. Die letzten Kilometer bis Holzminden liefen (trotz Gegenwind) problemlos.

Abends luden Martin und Frank zum Abschlussessen. Sie setzten damit neue Maßstäbe. Martin hatte einen großen Gasgrill mitgebracht und verwöhnte uns mit zwei Braten. Addi sorgte für verschiedene Reisgerichte, Letscho-Gemüse und leckere Soße.

Der Dank aller Fahrtenteilnehmer war ihnen gewiss. Schön war auch, dass der neue Vorsitzende des Rudervereins Holzminden, Sven Loewenich, an dem Abend teilnahm. Wir freuen uns schon jetzt auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit unserer Vereine.

Die letzte Etappe nach Hameln war lang, aber unspektakulär (bis auf den Gegenwind). Die Mittagspause gab es in Bodenwerder, wo wir die Imbissreste vertilgten und uns Alex mit Getränken verwöhnte.

Eine kurzweilige Fahrt ging zu Ende. Fazit: Auch Ziele in der Nähe haben ihren Reiz. Mal sehen, was im nächsten Jahr geplant wird. Wir freuen uns schon.

Hans-Jörg Sehrbrock

Tagesfahrt zum Stift Fischbeck und nach Rinteln

Am 30. 6. 2019 starteten morgens um 10.00 Uhr 4 Vierer mit Steuermann/-frau bei heißem Sommerwetter am Bootshaus zu einer Tagestour nach Rinteln mit einer Zwischenstation im Stift Fischbeck. Das erste Erlebnis war für einige die Schleusung von der Ober- in die Unterweser, denn Fahrten weserabwärts auf der Unterweser werden nicht so häufig durchgeführt. Angenehm war die Kühle der Schleuse. Bei ruhigem Wasser ruderten wir gemächlich an Wehrbergen vorbei und suchten uns kurz vor Fischbeck eine Anlegemöglichkeit am Ufer. Ruhige Buhnen boten sich dafür an. Nachdem wir die Boote aus dem Wasser genommen hatten, gingen wir zum nahegelegenen Weserradweg, wo schon Eberhard Böhm und Thomas Siebert mit ihren Pkws auf uns warteten, um uns zum Stift zu fahren. Da die Temperaturen nun schon bei 36 Grad lagen, waren wir für diesen Fahrdienst sehr dankbar.  

Angenehme Kühle in der Schleuse

Am Torhaus des Stiftes empfing uns die Äbtissin persönlich zur Führung. Weitere Ruderkameraden und -innen warendazu gekommen. Uns wurde die Gebäudeanlage in ihrer Geschichte und heutigen Nutzung erklärt, so gibt es zum Beispiel eine Pilgerherberge für den Pilgerweg Loccum-Volkenroda. Das Damenstift  selbst wurde 955 n.Chr. gegründet. Heute wohnen hier neun Stiftsdamen in ihrer eigenen Wohnung mit Küche, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv in die Gestaltung des traditionsreichen Ortes einbringen wie Gästeführungen, Gartenpflege, Pilgerbetreuung , Planung kultureller Veranstaltungen usw. Der angrenzende Garten war früher vor allem ein Wirtschaftsgarten und diente den Stiftsdamen zur Ernährung und Vorratshaltung für den Winter,  heute ist er eher ein Ort der Besinnung und Erholung. Beeindruckend ist der alte Baumbestand.

Um 14.00 Uhr trafen wir uns in der Stiftskirche wieder, die in der heutigen Form im 12. Jhd. als dreischiffige flachgedeckte Kreuzbasilika mit Westflügel entstand, die schlichte Krypta hat ihren Ursprung im allerersten Kirchenbau. Das Kircheninnere wurde 1903 umfassend renoviert, was auch eine großzügige Spende des deutschen Kaisers Wilhelm II. ermöglichte, zu Ehren des Spenders bekam  die Holzdecke einen Reichsadler. Der Innenraum erhielt eine Ausmalung, die auf mittelalterlichen Vorlagen basierte. Zur Einweihung kam der Kaiser mit seiner Frau und übernahm die Schirmherrschaft.

Hier in der Kirche richtete sich nun unsere Aufmerksamkeit auf die Hillebrand – Berner-Orgel.  In der angenehm kühlen Kirche gab uns Prof. Dr. Hans-Christoph Becker-Foss einen Einblick in die Geschichte der Orgel. Diese wurde 1734 von Johann Adam Berner aus Osnabrück errichtet, ein berühmter Orgelbauer des Barocks. Das heutige Orgelwerk  erbaute 2007 die Orgelwerkstatt Gebr. Hillebrand aus Isernhagen bei Hannover, die sich konsequent am historischen Vorbild orientierten, diese aber auf 32 Register erweiterten. Der Klang und die Vielfalt der Orgel sind  beeindruckend, wovon wir uns beim anschließenden 30minütigen Orgelkonzert überzeugen konnten.

Voller Eindrücke kehrten  wir anschließend in das Cafe am Stift ein, wo wir uns im Schatten der Bäume ausgiebig stärkten.

Kurz nach 16.00 Uhr brachte uns der Fahrdienst durch Eberhard und Thomas zu den Weserwiesen zurück, sodass wir gegen 16.30 Uhr unsere Wanderfahrt fortsetzen konnten. Aufkommender Wind machte die Hitze auf dem Wasser etwas erträglicher. Während der Rudertour  hatten wir immer wieder einen schönen Blick auf die Schaumburg und Paschenburg sowie das Expoprojekt Jahrtausendblick. Unser Ziel in Rinteln war der Anleger an der  Bodega Beach Bar, die bei den hochsommerlichen Temperaturen gut besucht war. Einige von uns nutzten diese auch für ein kühles Getränk. Nach dem Verladen der Boote kamen wir um 20.30 Uhr wieder am Bootshaus in Hameln an. Dabei sei Thomas Siebert noch einmal besonders gedankt, denn er kam extra nach Rinteln, um einige von uns zum Bootshaus zu fahren.

Es ist geplant, in jedem Jahr eine Wanderfahrt mit kulturellem Highlight durchzuführen als Ersatz für die Johannisfahrt. Wir sind gespannt, wo uns im Jahr 2020 die Rudertour hinführt.

Noch einmal besonderen Dank an Werner Steding, Helmut Griep und Christoph Garbe für die Planung und Organisation sowie an Eberhard Böhm und Thomas Siebert für die Fahrdienste.

Autorin: Heike Tiedemann; Fotos: Kirstin von Blomberg

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