Auszeichnung für die Festschrift zum 125-jährigen Vereinsjubiläum
Am Samstag, den 27. April fand die mittlerweile 15. Preisverleihung des Wettbewerbes Wir suchen die beste Jubiläumsschrift“ statt, den das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte (NISH) alle zwei Jahre seit 1983 durchführt. Ausrichter der Veranstaltung war – ebenfalls schon traditionsgemäß – der Sieger des letzten Wettbewerbes; so diesmal der TV Bunde, der vor 2 Jahren mit seiner Festschrift den Wettbewerb gewonnen hatte.
Am diesjährigen Wettbewerb, dessen Einsendeschluss der 31.12.2012 war, hatten 126 Vereine mit ihren Jubiläumsschriften teilgenommen, so dass das Fachgremium des NISH, bestehend aus dem Politikwissenschaftler und Sporthistoriker Prof. Dr. Rolf Pfeiffer und dem Vorsitzenden des NISH, dem Sporthistoriker Prof. Dr. Arnd Krüger, eine Menge zu tun hatte, um die besten Festschriften herauszulesen. Das Komitee einigte sich schließlich auf die mit einem Geldpreis zu prämierenden Plätze 1 bis 3 und auf 13 lobende Anerkennungen; insgesamt also auf 16 Preisträger.
Den diesjährigen Wettbewerb gewann Eintracht Hildesheim mit seiner Festschrift zum 150sten Jubiläum, die vorbildhaft und äußerst fachlich Stadtgeschichte mit Sportgeschichte verknüpft hat, zusätzlich anrührend ist der Fall eines ehemaligen jüdischen und noch lebendes Vereinsmitglieds, dass nach 1933 nach Amerika zwangsausgewandert ist und vor einiger Zeit mit dem Verein wieder in Kontakt kam; ein Stück erlebte unmittelbare Zeitgeschichte. Den 2. Preis erhielt der MTV Vorsfelde mit seiner Festschrift zum 150sten Bestehen; die Festschrift zeichnet sich durch die konsequente Einbindung der Vereinsgeschichte in die regionale Orts- und Einwohnergeschichte, der Geschichte der Infrastruktur und der Wirtschafts- und Bildungsstruktur aus; angehängt hat der Verein eine alphabetische Liste aller Vereinsmitglieder im Stichjahr 2012. Der 3. Preis ging an die Festschrift zum 150sten Jubiläum des MTV Aurich. Die graphisch wunderbar gestaltete Festschrift hat ebenfalls konsequent und über Quellen und Literatur nachweisbar Sportgeschichte mit Stadtgeschichte verknüpft und in einzelnen Exkursen bestimmte historische Vereinsthemen noch vertiefen können.
Die 13 lobenden Anerkennungen für gut geschriebene und gestaltete Festschriften gingen an folgende Vereine:
MTV Herzberg am Harz (150 Jahre), Fechtklub Hannover (150 Jahre), Ruderriege der Albert-Schweizer-Schule Nienburg (100 Jahre), Tischtennisverein Tiftlingerode (50 Jahre), Buxtehuder Sportverein BSV (150 Jahre), Ruderverein Weser Hameln (125 Jahre), Wilhelmshavener Schützenverein (150 Jahre), Schützenverein Schladen (150 Jahre), TSV Bienenbüttel (100 Jahre), Donnerschweer TV (125 Jahre), TSV Ahlden (100 Jahre), Vareler Tumerbund VTB (150 Jahre), VfL Suderburg (100 Jahre).
Hier die Laudatio von Prof. Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe auf die Festschrift des RVW zum 125-jährigen Jubiläum:
Der Ruderverein Weser Hameln hat etliche Ruderinnen und Ruderer in seinen Reihen, die zahlreiche deutsche und internationale Erfolge errungen haben, und er verfügt mit Helmut Griep, der Vereinsvorsitzende und Ehrenvorsitzende des Deutschen Ruderverbandes, auch über einen begeisterten Sporthistoriker. Dies sind gute Voraussetzungen, um eine gelungene Festschrift zu verfassen.
Der Band, den Helmut Griep zusammen mit zahlreichen Zeitzeugen und etlichen weiteren kompetenten Autoren geschrieben hat, ist denn auch in sich sehr stimmig. Die optisch schön gestaltete Festschrift ist historisch fundiert gestaltet und weiß dazu noch viele Höhepunkte des Vereinslebens, die gleichzeitig deutsche Rudergeschichte sind, anschaulich zu protokollieren.
Durch die zahlreiche Teilnahme von Vereinsmitgliedern an nationalen und internationalen Wettbewerben waren allerhand Titel und Gewinne zu protokollieren, die garniert wurden mit entsprechenden Geschichten und Interviews. Zeitzeugen berichten über die Faszination, die der Rudersport auf sie ausübt und machen so Lust, die Ruder selbst einmal in die Hand zu nehmen.
 Text (auszugsweise) und Bilder: NISH