Die Donau – Große Sommerwanderfahrt 2017
Eine gute Mischung auf großer Fahrt – ein Bericht von Ute Freitag
Man nehme 25 gut gelaunte und ruderfreudige Teilnehmer zwischen 15 und 75 Jahren , eine große Portion Toleranz gegenüber dem wechselhaften Sommerwetter, sowie eine wunderschön ausgesuchte Ruderstrecke auf der Donau und schon hat man die drei Hauptzutaten für eine gelungene Sommerwanderfahrt. Diese führte uns vom 23. bis zum 30. Juli von Neuburg bis Obernzell. Zurückgelegt wurden dabei rund 270 Kilometer auf der leicht Hochwasser führenden Donau.
1. Etappe bereits am Anreisetag über 17 Kilometer mit erster Schleusung
Der Anreisetag beinhaltete auch gleich die erste Etappe, die uns über circa 17 Kilometer von Neuburg bis Ingolstadt führte. Nach so einer verhältnismäßig langen Autofahrt waren doch alle froh, die Boote aufzuriggern und loszulegen, erste Schleusung inklusive. In Ingolstadt erwarteten uns dann nicht nur der Fahrdienst, sondern auch ein lieber Gast, der uns für rund 24 Stunden begleitete: Jürgen Lohmann. Nachdem wir noch alle gemeinsam das erste Abendessen, das schon fast traditionell aus selbstgemachtem Kartoffelsalat mit Würstchen und hartgekochten Eiern bestand, eingenommen hatten, ließen wir den ersten Abend mit einem wohlverdientem Feierabendbier ausklingen.
Am Montag nahm die Wanderfahrt dann so richtig an Fahrt auf und unsere Tour führte uns ab da von Ingolstadt über Kelheim, Donaustauf, Straubing, Deggendorf, Vilshofen, Passau nach Obernzell, dem Ziel unserer diesjährigen Sommerwanderfahrt. Pro Etappe haben wir zwischen 36 und 46 km zurückgelegt. Das Wetter spielte in diesem Jahr mal mehr und mal weniger mit und ein paar Mal sind wir ordentlich nass geworden. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch und wir nahmen es gelassen hin, denn wir wurden zwischendurch immer wieder mit Sonne verwöhnt. Auch das durch den Regen verursachte Hochwasser bewegte sich noch im Rahmen und konnte uns nichts anhaben.
Landschaftlich, kulturell und kulinarisch ein „Leckerbissen“
Der von uns geruderte Abschnitt der Donau bot uns aber nicht nur landschaftlich schöne Ruderstrecken sondern hatte sowohl kulturell als auch kulinarisch einiges zu bieten. Da ist zum Beispiel das Kloster Weltenburg zu erwähnen, das als das älteste Kloster Bayerns gilt und mit dessen Bau im Jahr 617 begonnen wurde. Es wird heute noch von Benediktinern betrieben. Kein Wunder, dass wir hier einen Ruderstopp einlegten, um in der Klosterschänke einzukehren und uns anschließend die Klosterkirche anzusehen. Danach ging es weiter durch den Donaudurchbruch, eine landschaftlich unglaublich schöne Strecke, auf der wir auch mit gutem Wetter belohnt wurden.
In Regensburg ließ es sich Helmut Griep nicht nehmen, uns persönlich zu erläutern, was es mit der Steinernen Brücke auf sich hat, er zeigte uns den Dom und den Reichstag und last but not least machten wir noch Halt an der Historischen Wurstküche. Die Steinerne Brücke, mit deren Bau 1135 begonnen wurde, ist die älteste erhaltene Brücke Deutschlands und gilt als Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst. Der Regensburger Dom ist ein Hauptwerk gotischer Baukunst in Süddeutschland und gehört nicht der Kirche sondern dem Freistaat Bayern. Darüber hinaus befindet sich im Alten Rathaus der Historische Reichstag, wo von 1663 bis 1806 der sogenannte Immerwährende Reichstag tagte. Dadurch kamen die große deutsche und europäische Politik sowie deren Vertreter nach Regensburg. Nach so viel Geschichtlichem musste mit der Historischen Wurstküche noch etwas Kulinarisches besucht werden, natürlich mit geschichtlichem Hintergrund, denn sie gilt als weltweit ältester Betrieb dieser Art.
Einige Stromkilometer unterhalb von Regensburg wurde die Ruhmeshalle der Deutschen, die „Walhalla“ , oben am Berge liegend passiert. Die Walhalla ist eine Gedenkstätte die zwischen 1830 und 1842 von Architekt Leo von Klenze auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwigs I. erbaut wurde. Der Bau orientiert sich am Parthenon auf der Akropolis in Athen. Frühestens 20 Jahre nach deren Tod erinnern Marmorbüsten und Gedenktafeln an berühmte Personen. Die jüngsten Neuaufnahmen sind Sophie Scholl (2003), Carl Friedrich Gauß (2007), Edith Stein (2009) und Heinrich Heine (2010).
In Passau, der Drei-Flüsse-Stadt, hatten wir leider keine Zeit mehr für einen Rundgang, der sich sicherlich auch gelohnt hätte. Allerdings wurden auf der Schlussetappe zwei Boote Opfer von Feuerwehr und THW-Booten (und deren Wellen). Dank einer ’schöpferischen Pause‘ am Ufer erreichten die Mannschaften nass, schimpfend, aber ansonsten unversehrt das Ziel in Obernzell.
Kulinarisch haben uns Frank Adam und Martin Garbe wieder nach allen Regeln der Kunst verwöhnt und abends wurden leckere Mahlzeiten gezaubert. Wie leer gefegte Teller und Schüsseln bewiesen eindrücklich, wie gut es allen geschmeckt hat. So eine schöne Fahrt kann natürlich nur stattfinden, wenn sie exzellent geplant wurde und dafür zeichneten wieder einmal Helmut Griep und Martin Garbe verantwortlich. Es war wie immer bestens vorbereitet und durchgeführt und dafür möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken: Ihr seid großartig!!!
Keine Frage, dass alle schon mit großer Vorfreude auf die Sommerwanderfahrt 2018 schauen!