Donau – Sommer 2018
Donaufahrt 2018 – Grein bis Bratislava
Mit Ferienbeginn war es wieder soweit. Bereits zum zehnten Mal in Folge startete die große Sommerwanderfahrt des RVW. Helmut Griep und Martin Garbe hatten sich in diesem Jahr eine besondere Strecke vorgenommen; vom österreichischen Grein bis in slowakische Preßburg (Bratislava). Erstmals gab es sogar eine Warteliste, doch nach zahlreichen späten An – und Abmeldungen waren 27 Aktive zwischen 15 und 76 Jahren dabei.
Nach einer problemlosen, aber sehr langen Anreise, erreichten wir unser Startquartier beim Union Ruderverein Pöchlarn. Martin Garbe und Frank Adam starteten – wie jedes Jahr – die Verköstigung der hungrigen Mäuler. Unterhalb der Greinburg (im Besitz des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha) begann dann die Wanderfahrt. Die Donau hatte eine milchige Farbe und war sehr kalt; der Inn ist mit seinem kalkhaltigen Schmelzwasser dafür verantwortlich. Die erste Etappe nach Pöchlarn brachte dann auch die erste Schleusenerfahrung; Schwimmwesten sind Pflicht. Macht aber bei Temperaturen um 30 Grad nicht immer Spaß. Der Nachwuchs-Landdienst machte auch gleich eine unangenehme Erfahrung. Zwei Paletten Dosenbier an der Tanke für knapp 110 € gekauft. Auftrag ausgeführt, aber kein Lob von der Fahrtenleitung bekommen. Außerdem wurden wir durch zahlreiche Skulpturen auf die Nibelungen-Sage aufmerksam gemacht.
Schon die zweite Etappe brachte die ersten Highlights. Mittagspause am Kloster Melk, aber umrahmt von 8 Kreuzfahrtschiffen und zahlreichen Bussen. Danach wurde die Donau eng und wild; es ging Richtung Wachau und Dürnstein. Jeder Hamelner Ruderer, der schon mal Dürnstein besucht hat, kann unsere Vorfreude verstehen. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Helmut Griep hatte seine hervorragenden Kontakte zur Familie Thiery genutzt, um uns einen tollen Aufenthalt zu bescheren. Nach Bezug des Hotels und der schlosseigenen Ferienwohnungen ging es zum Empfang auf die Schloss-Terrasse. Bei einem kühlen Wein aus der Wachau genossen wir die tolle Aussicht auf die Donau. Der Abend endete mit einem Grill-Buffet im schloßeigenen Grill-Heurigen. Vielen Dank an Christian Thiery für die perfekte Organisation und Gastfreundschaft.
Nach Dürnstein wird die Donau unterhalb von Krems breit und eher unspektakulär. Am Zielort ruderten wir den Fluss Tulln gut einen Kilometer stromauf zum Tullner RV. Bootswart Werner Steding stellte zufrieden eine offizielle Erstbefahrung durch den RVW fest. Wieder einmal spielte die Nibelungensage eine Rolle, denn bei Tulln soll Kriemhild mit ihren zukünftigen Ehemann, König Etzel, zusammengetroffen sein. Unvergessen auch das Geschrei unseres halben Engländers Jonathan, der sich vor dem WM Elfmeterschießen gegen Kolumbien hinter irgendwelche Büsche zurückgezogen hatte und danach ausgelassen feierte.
Eine heiße Etappe – zum Glück mit einer ausgedehnten Badepause – führte uns vor die Tore von Wien zum RV Pirat. Natürlich durfte ein Besuch beim Heurigen nicht fehlen.
Es folgte ein Besichtigungstag in Wien. Vom Sightseeing, Jazz-Konzert in der Oper, T-Shirts vom Hard-Rock Cafe, bis hin zum weiteren Heurigen-Besuch, kamen alle auf ihre Kosten.
Die längste Etappe führte mit 55 Kilometer von Wien nach Hainburg. Ein Bürgerprotest führte dazu, dass keine Staustufen zwischen Wien und Bratislava entstanden sind. Das bedeutet, Strömung pur, tolle Auenlandschaften und eine enge Fahrrinne. Dazu ein unbekanntes Phänomen – der Katamaran. Auf der Strecke verkehren mehrere dieser Ungetüme, die mit rund 60 km/h angerauscht kommen. Ein kurzes Zögern und schon wird man auf wienerisch angeraunzt: Achtung, Sie sind ein Sicherheitsrisiko.“ Es hilft nur die Flucht hinter die Markierungsbojen. In Hainburg übernachtete der Großteil der Mannschaft in einem alten Stadttor. Unzählige Treppen mussten als zusätzliche Trainingseinheiten absolviert werden.
Danach ging es auf die letzte kurze Etappe nach Preßburg oder Bratislava. Die Stadt ist eine echte „Boomtown ˜ und hat sich – nach Aussagen alter Wanderfahrer – toll entwickelt. Leider wurde die Gutgläubigkeit einiger jungen Ruderer mit dem Verlust eines Kentersacks (inkl. Brieftasche) bestraft. Eine kurze Besichtigung der Burg und der Altstadt rundete den Aufenthalt ab. Einen Punkt gab es noch: Sieger des Klimmzugs-Wettbewerbs am Bootshaus in Bratislava wurde: ??? – unser ältester Teilnehmer Dieter Drescher. Er erhielt langen und anerkennenden Applaus.
Der Abschiedsabend fand im Laubengarten des Hotels Zum goldenen Anker statt. Die Fahrtenleitung mit Helmut, Martin und Frank Adam erhielt für die tolle Organisation kleine Geschenke und vielen Applaus. Helmut bekam von der Hotelchefin noch einen kleinen, selbstverfassten Gedichtsband. Natürlich fehlte auch ein kräftiges Hipp, hipp Hurra“ nicht.
Eine lange und anstrengende Rückfahrt über Passau, bzw. über Prag und Dresden beendete eine tolle Fahrt mit vielen neuen Eindrücken. Die Mischung aus jung und alt war wieder sehr gut – vielen Dank an alle Teilnehmer.
Im Winter wird sich zeigen, ob es eine weitere große Sommerfahrt geben wird. Ziele gibt es noch genug.
Hans-Jörg Sehrbrock
Hier gelnagt ihr zu den Bildern >>