Der 99. Herrenabend
Wenn die Tage kürzer werden, steigt bei den Ruderern des RVW die Vorfreude. Der Herrenabend steht vor der Tür. Aus nah und fern reisen viele Mitglieder und Gäste an.
Auch dieses Jahr machte keine Ausnahme. Den imaginären Preis für die weiteste Anreise bekam Rainer Gabriel, der aus Kalifornien eingeflogen war. Aber auch aus Salzburg, Brüssel und ganz Deutschland waren unsere Mitglieder angereist. Sie wurden von unserem Vorsitzenden, Dr. Peter Dennis, ebenso begrüßt, wie zahleiche Gäste aus Politik, Sport und Wirtschaft. Alle fünf Ehrenmitglieder waren anwesend; ebenso Gäste aus befreundeten Rudervereinen.
Nach dem Abendessen gab er einen Rückblick auf die vergangene Saison. Insgesamt 44 Siege wurden errudert. Neben 25 Mitgliedern der Kinder-und Trainingsmannschaft waren 15 RBL-Ruderer und fast 50 Master/-innen auf mindestens einer Regatta am Start.
Bisher wurden schon 120.000 Kilometer gerudert, davon rekordverdächtige 30.000 km auf Wanderfahrten. Die Mitgliederzahl ist mit etwas über 450 sehr stabil. Dennoch ist das Ziel, über Schnupperkurse weitere Neuzugänge zu gewinnen und sie in die Vereinsfamilie zu integrieren. Auch die Anzahl der Jugendlichen soll wieder erhöht werden, die entsprechenden Projekte sind bereits gestartet.
Dirk Schünemann als Verantwortlicher für den Sport stellte die erfolgreichsten Aktiven der abgelaufenen Saison vor. Schön war, das von allen erfolgreichen Mannschaften parallel Bilder über einen Beamer liefen. Als erstes wurden die Junior-Leichtgewichtsruderer vorgestellt, die Silber im Zweier ohne (Yassin Legien und Joel Maragos) und Bronze im Achter bei den U19-Meisterschaften gewonnen haben. Neben den 5 RVW-Ruderern (Yassin, Joel, Jonas Schleumer, Henrik Fleige und Steuerfrau Julia Klemm) waren auch drei Achtermitglieder vom DRC Hannover angereist und wurden vorgestellt. 8 Landesmeistertitel stellen wieder ein sehr gutes Ergebnis dar. Groß war der Applaus bei der Vorstellung der Deutschen Sprintmeister im Männer-Doppelzweier (Thore Wessel und Roelof Bakker) und dem Männer-Vierer mit Steuerfrau (Florian Wissel, Nick Armgardt, Niklas Hölscher, Maxi Gümpel und Steuerfrau Julia Klemm). Bronze gewannen im Junior-Doppelvierer Yassin, Jonas, Henrik und Erik Edler. Auch der 8. Platz des RBL-Achters wurde gebührend gefeiert. Applaus erhielten auch Cheftrainer Sebastian Stolte und RBL/Männer-Trainer Christian Wellhausen.
Helmut Griep machte in launigen Worten und unter lautstarken „Helmut-Rufen ˜ auf die besondere Tradition des Herrenabends im RVW aufmerksam, So etwas gibt es in der Form selten in Deutschland.
Leider fielen die Ehrungen von langjährigen Mitgliedern aus, da alle absagen mussten.
Dafür rückte ein weiterer Programmpunkt in den Mittelpunkt. Kurt Hapke berichtete – bildlich untermalt- über die Kleiderordnungen vor allem im Ruderboot. Die ersten Einteiler gab es bereits in den 1920-iger Jahren. Rotweiß-rote Trikots und Einteiler gibt es seit über 50 Jahren. Was fehlt, ist ein Club-Blazer. Peter Dennis hatte Kontakte zu einer Schneiderei in Henley-on-Thames hergestellt. Ein kleiner Kreis hatte sich bereiterklärt, die Blazer zu erwerben. Allein die persönliche „Maßnahme ˜ der Verantwortlichen von „Collier und Robinson ˜ vor einigen Wochen im Bootshaus war eine Schau. Nun marschierten 15 Ruderkameraden in ihrem neuen Zwirn ein. Die Resonanz war gewaltig und bestimmte auch den weiteren Abend. Von „cool ˜ und super-Idee, bis zu Zirkusdirektor und Karnevalsprinz war alles dabei. Doch der Idee von Club-Blazern, die im englischsprachigen Rudersport Tradition haben, kann kaum jemand widersprechen. Wir sind gespannt, wie viele Mitglieder sich vor dem Jubiläumsjahr 2020 (135 Jahre RVW und 100 Jahre Herrenabend) für dieses Ausstattungsstück entscheiden.
Der restliche Abend verlief bei zahlreichen Gesprächen und ebensolchen Getränken sehr harmonisch. Die jüngeren Teilnehmer wechselten noch in einen nahegelegenen Club. Bis weit nach 3 Uhr morgens hielten die letzten Aufrechten aus
Nun freuen sich alle auf den 100. Herrenabend in 2020. Die ersten vier Anmeldungen gibt es schon. Nachmittags hatte unser B-Junioren Vierer (sie durften altersbedingt noch nicht teilnehmen) etwas traurig-trotzig verkündet: Im nächsten Jahr sind wir dabei.