Ruderbundesliga Ade

Der Männerachter des RVW verabschiedet sich aus der Ruderbundesliga, bleibt dem Rudersport aber erhalten und nimmt künftig neue Ziele ins Visier.

Am Ende war das gesamte Team einer Meinung: Der Achter des RV „Weser“ Hameln wird 2024 nicht an der Ruderbundesliga (RBL) teilnehmen. Die Hamelner waren in der 2009 gegründeten Liga seit 2010 fast ununterbrochen vertreten. Nur im Post-CoronaJahr 2021 kam keine Teilnahme zustande. Die Hamelner gehören damit zu den Mannschaften mit den meisten Teilnahmen und waren zudem stets eine der wenigen reinen Vereinsmannschaften. „Die Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen, aber letztendlich war es die einzig logische Schlussfolgerung“, sagt Trainer Christian Wellhausen.
„Bereits in den vergangenen zwei Saisons hatten wir Schwierigkeiten in der internen Planbarkeit aber in diesem Jahr standen einfach zu viele offene Fragen im Raum“, so Schlagmann Maximilian Gümpel.

Was damit gemeint ist: Es steht erst seit Anfang April fest, dass die RBL stattfindet und an welchen Terminen die Renntage geplant sind. Aufgrund von beruflichen und privaten Verpflichtungen der einzelnen Teammitglieder, war es so leider nicht mehr möglich für alle Veranstaltungen einen Achter voll zu besetzen.

Aufgrund dieser Planungsunsicherheiten wurde sich teamintern, bereits Anfang des Jahres gegen eine mögliche Teilnahme entschieden, um sich von vornherein auf andere Projekte vorzubereiten. „Natürlich ist es schade, dass wir in diesem Jahr nicht in der RBL starten, aber wir fahren ja auch weiterhin Rennen zusammen. Somit bleiben wir als Gruppe geschlossen“, sagt Mannschaftsurgestein Fabian Schönhütte.

Doch was folgt nun? Das Team war sich auch hier einig, dass dies nicht das Ende der gemeinsamen Wettkampfaktivitäten zu bedeuten hat und nimmt sowohl altbewährte Regatten als auch neue Formate ins Visier. Beginnen wird die Saison für das „Sprintteam Hameln“ bereits am Pfingstwochenende auf der traditionsreichen Otterndorfer Ruderregatta. Das Team wird dort in Zweier- und Viererbootsklassen an den Start gehen und beweisen, dass auch längere Distanzen gemeistert werden können, denn die dortigen Rennen gehen über die Mittelstreckendistanz von 1000 Metern.

Komplettes Neuland hingegen wird die Coastal Rowing Regatta in Kiel Ende Juni sein. Unter Coastal Rowing versteht man das Rudern auf Küstengewässern. Die Hamelner wollen hier in der Disziplin „Beach Sprint“ starten. „Wir haben alle noch keine Erfahrungen in diesem Bereich aber das Format ist sehr spannend und bietet Möglichkeiten“, so Wellhausen. Dass in dieser Disziplin tatsächlich eine Menge Potenzial steckt, zeigt unter anderem die Aufnahme in das Programm der Olympischen Spiele 2028. Sollte das Team Gefallen an diesem Format finden, bietet sich zudem die Möglichkeit an weiteren Regatten bis hin zu Meisterschaften.

Im weiteren Saisonverlauf ist zudem geplant, wie auch in den Vorjahren an den Niedersächsischen Landesmeisterschaften, sowie den Deutschen Sprintmeisterschaften teilzunehmen. Hier konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Titel und Medaillen eingefahren werden, die schon so manch einen Gegner eingeschüchtert haben.

Am Ende resümiert Trainer Wellhausen: „Mit dem Ende der Marke „Bundesligaachter Hameln“ verliert das Weserbergland ein sportliches Aushängeschild, welches die Region auch über den Rudersport hinaus gut vertreten hat. Doch auch wenn dieses erfolgreiche Kapitel nun endet, heißt das nicht, dass die Geschichte damit schon zu Ende geschrieben ist.“

Florian Wissel

Bildquellen:

  • Sprintteam_Bild 1: RVW bzw. ein Mitglied