Von der Weser aufs offene Meer

^{von Florian Wissel}
Wie bereits zuvor angekündigt, startet der RV „Weser“ Hameln im Jahr 2024 nicht in der Ruderbundesliga (RBL). Stattdessen hat sich das in „Sprintteam Hameln“ umbenannte Team dafür entschieden, in diesem Jahr auch neue Formate in Angriff zu nehmen. Am vergangenen letzten Juni-Wochenende war es dann soweit: Erstmals in der Geschichte des Vereins wurde bei einer Coastal Rowing Regatta gestartet. Ausgetragen wurde diese auf der Ostsee in Kiel-Schilksee im Rahmen der Kieler Woche.

Für alle die mit dem Begriff „Coastal Rowing“ nichts anfangen können, hier die Erklärung:
Beim Coastal Rowing wird auf Küstengewässern gerudert, also meist auf Meeren. Durch Wind und Wellen kommt es hierbei zu ganz neuen Anforderungen. So unterscheiden sich u. a. auch die Coastal-Boote deutlich von Rennbooten auf klassischen Regatten.
Beispielsweise sind diese am Heck geöffnet, damit eintretendes Wasser direkt wieder abfließen kann.
Charakteristisch für Coastal Rowing ist zudem, dass sowohl Start als auch Ziel an Land sind. Das bedeutet: Erst nach erfolgen des Startsignals, darf das Boot betreten werden und das Rennen ist erst beendet, wenn an Land ein Buzzer gedrückt wurde.

Auf dieser Regatta wurde auf zwei verschiedenen Distanzen gerudert.
Am Samstag waren dies 4000 Meter. Diese wurden als Rundkursrennen ausgetragen, bei denen mit geschickten Wende- und Steuermanövern, Bojen in der korrekten Fahrtfolge umfahren werden mussten.
Die Hamelner Sportler waren hierbei zweimal siegreich: Im Männer-Vierer mit Steuerfrau konnte sich die Besatzung um Eric Edler, Till Garbe, Niklas Hölscher, Maximilian Gümpel und Steuerfrau Mareike Adomat knapp vor einem zweiten Hamelner Boot durchsetzen.
Der zweite Tagessieg ging souverän an den Mixed-Vierer mit Steuerfrau bestehend aus Julia Klemm, Merle Wessel, Emre Tas, Niklas Hölscher und Steuerfrau Mareike Adomat.

Am Sonntag stand dann der „Beach Sprint“ auf dem Plan. In diesem Format geht es vom Strand aus etwa 250 Meter bis zu einer Boje. Hier muss dann möglichst schnell um 180 Grad gewendet werden, um danach wieder an den Strand zum Zieleinlauf zurückzukehren.
Hierbei konnte ein Männer-Vierer bestehend aus Eric Edler, Thore Wessel, Maximilian Gümpel, Emre Tas und Steuerfrau Mareike Adomat den ersten Hamelner Tagessieg einfahren.
Im Anschluss darauf folgten Rennen im Zweier. Hierbei konnten weder bei den Frauen noch bei den Männern Siege eingefahren werden, dennoch waren alle Rennen bis zum Schluss sehr spannend. Sichtbar wurde hierbei in allen Rennen, dass es nicht nur auf einen guten Start ankommt, sondern auch bei der Wende viel Zeit gewonnen oder verloren werden kann.
Im letzten Rennen des Tages kam der Erfolg dann aber doch nochmal zurück:
In der Männer-Einer Wechselstaffel konnten Florian Wissel, Maximilian Gümpel, Eric Edler und Niklas Hölscher souverän den Sieg einfahren.

Trainer Christian Wellhausen zeigt sich mit dem Abschneiden auf der Regatta zufrieden:
„Dafür, dass Coastal Rowing für alle von uns Neuland war und unsere Gegner wesentlich erfahrener waren, haben wir uns gut geschlagen.“
Auch der restliche Teil des Teams zeigt sich zufrieden. Maximilian Gümpel fügt an: „Ich glaube das wir alle mit einem positiven Gefühl aus dieser Veranstaltung gehen, was nicht zuletzt auch an der hervorragenden Organisation des Ersten Kieler Ruder-Clubs liegt.“

Ob das Team nun in Zukunft weitere Coastal Rowing Regatten einplant, steht jedoch noch nicht fest. Trainer Wellhausen hierzu: „Es gibt diesem Jahr noch weitere Regatten, jedoch müssen wir prüfen, inwiefern diese sich nicht mit der restlichen Saisonplanung überschneiden.“