Deutsches Wanderrudertreffen in Hameln
Der Ruderverein Weser“ Hameln von 1885 e.V. war vom 19. bis 21. September 2014 Gastgeber für das 49. Deutsche Wanderrudertreffen in Hameln. Das Interesse an dieser Veranstaltung war außerordentlich groß. Wir waren über die gute Resonanz selbst überrascht“, sagt Dr. Peter Dennis, der erste Vorsitzende des Hamelner Traditionsclubs. Fast 600 Teilnehmer hatten sich am Ende zu der Veranstaltung angemeldet, die unter dem Motto Märchenhaft Rudern im Weserbergland“ stand. Offensichtlich hatte der RV Weser“ damit wohl das richtige Thema gefunden. Diesmal waren zum großen jährlichen Ruder-Event sogar Teilnehmer aus Polen, Dänemark, der Schweiz und Österreich angereist.
Vor dem Start: Gewitter und Starkregen
Projektleiter Werner Steding hatte die Veranstaltung mit seinem Organisationsteam bestens vorbereitet. Doch um ein Haar hätte das Wetter den Teilnehmern noch einen großen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn am Begrüßungsabend, als die meisten angereisten Gäste im großen Festzelt versammelt waren, gab es draußen ein gewaltiges Gewitter. Viele der geparkten Autos waren danach nur noch mit einem Traktor vom Acker zu ziehen. Das ließ für den nächsten Tag nichts Gutes ahnen. Denn am Samstag sollten die Ruderer mit über 60 Booten von Holzminden beziehungsweise Polle aus nach Hameln rudern.
Aber Petrus hatte ein Einsehen. Am Samstag schien sogar überwiegend die Sonne. Die Boote waren schon vorher nach Holzminden und Polle transportiert worden. Das THW hatte zum An- und Ablegen neue Stege gebaut und half auch fleißig beim Einsetzen der Boote mit. Über diesen tollen Service freuten sich viele Teilnehmer, insbesondere die Älteren. Eine tolle Stimmung spürte man dann auch auf der Ruderstrecke, immerhin waren viele Teilnehmer zum ersten Mal im Weserbergland.
Nach gut zwei Stunden Fahrt wurde beim Ruderclub Bodenwerder eine Rast eingelegt. Bei der Mittagspause tauschte man sich intensiv über das bereits Erlebte aus. Mit dabei waren auch eine Ruderbarke und ein großes Kirchboot mit 14 Ruderplätzen. In Bodenwerder stieß eine weitere Gruppe dazu, die sich für das Alternativprogramm entschieden hatte. Das Programm für die Landratten“ bestand aus einer Stadtführung durch das historische Hameln und einer Besichtigung des Weserrenaissance-Schlosses in Hämelschenburg. Diese Gruppe fuhr dann mit dem Fahrgastschiff Holzminden weiter nach Hameln zum Bootshaus des RV Weser“ und begleitete dabei die Ruderer. Über die Sicherheit der Wassersportler wachte die DLRG.
Das Fest der Ruderer mit Musik, Kultur und Tanz
In einem großen Festzelt auf dem Vereinsgelände des RV Weser“ konnten sich danach die Gäste stärken. Dann wurde zünftig gefeiert – und wie. Eine tolle Life-Band aus Neustadt brachte den Saal zum Kochen. Die Band stellte sich perfekt auf die Musikwünsche der Ruderer ein. Neben dem Tanz kam auch die Kultur nicht zu kurz: Der Rattenfänger von Hameln kam mit einigen Ratten zum Fest der Ruderer. Unter der Leitung von Anke Rettkowski wurde danach eine Kurzvorführung des Musicals Rats“ präsentiert. Die Darsteller mit ihren wirklich zauberhaften Stimmen bekamen tosenden Beifall. Später erzählte die Schauspielerin Christiane Hess die bekannte Rattenfänger-Geschichte aus der ganz eigenen Sicht einer Ratte. Auch sie wurde vom Publikum stürmisch gefeiert. Das Hamelner Kulturprogramm kam bei den auswärtigen Gästen sehr gut an.
Festakt des DRV und Jazz-Frühschoppen
Am Sonntag, den 21. September, fand im Hamelner Weserbergland-Zentrum ein Festakt des Deutschen Ruderverbandes statt. Mit dabei waren die wichtigsten Persönlichkeiten aus der regionalen Politik und vom DRV. Sie lobten das hohe Engagement des RV Weser“ im Breiten- und Spitzensport. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden zahlreiche Mitglieder des DRV für außergewöhnliche Kilometer-Leistungen im Wanderrudern geehrt. Beispielsweise für den goldenen Äquatorpreis, den zwei Kölner Ruderer für das 3-malige Umrunden des Erdballs mit dem Ruderboot geschafft haben – eine unglaubliche Energieleistung.
Zur Verabschiedung der Teilnehmer spielte im Festzelt auf dem Vereinsgelände die bekannte Coffee-House-Jazzband auf. Dabei konnten die Teilnehmer und Veranstalter noch einmal vor dem Ende der Veranstaltung gemeinsam das Erlebte Revue passieren lassen. Man war sich einig: Das Wanderrudertreffen in Hameln war ein unvergessliches Erlebnis. Das nächste Wanderrudertreffen findet übrigens 2015 in Berlin-Wannsee statt – ganz bestimmt mit einigen Hamelner Ruderern.
Text verfaßt von Rolf Schaper
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