RBL-Saison 2023: Ein Jahr voller Herausforderungen und der Frage „Wo steckt das Quäntchen Glück?“
Die Ruder-Bundesliga-Saison 2023 zieht in Hamburg Bilanz. Eine Saison, die für das Hamelner RBL-Team sicherlich nicht leicht war. Das ganze Jahr über schien es, als würde das Quäntchen Glück, das manchmal den Unterschied ausmacht, sich oft versteckt halten. Trotz starker Leistungen, sowohl physisch als auch taktisch, erreichten die Hamelner konsequent die Mittelpositionen, und erreichten am Ende das Minimalziel: die Top 10.
Beim Saisonfinale auf der teils welligen Hamburger Binnenalster gingen unsere Ruderer erneut mit Entschlossenheit ins Rennen. Unter Anleitung von Trainer Christian Wellhausen, der im Vorfeld betonte, dass jede Sprintstrecke absolute Konzentration und Power abverlangt, zeigte das Team erneut seine Klasse – ohne jedoch erneut mit einer höheren Platzierung als in den vorherigen Regatten belohnt zu werden. Das für Außenstehende komplizierte K.O.-System des Wettbewerbs erwies sich am Ende als unser größter Gegner. Die Team-Kapitäne Emre Tas und Maximilian Gümpel kommentierten trocken: „Nach dem guten Zeitrennen war die Aussicht auf den Kontrahenten aus Mülheim ein harter Schlag für die Motivation. Gerade weil wir wussten, dass wir das Zeug dazu haben, weiter vorne zu landen.“ Thore Wessel fügte hinzu: „Wir haben gekämpft, wir haben uns angestrengt, aber manchmal spielt das Schicksal eben anders.“ Gegen den führenden und späteren Liga-Champion aus Mülheim fehlten gerade einmal 25-Hundertstel Sekunden zum Triumph und dem Sprung in die obere Tabellenhälfte. Das Maschinenmitglied aus dem Mittelschiff, Fabian Schönhütte, fügte hinzu: „Wenn du dir mit der zweitschnellsten Achterfinalszeit nur noch den 9. Platz erkämpfen darfst, kratzt das schon ein bisschen an den Nerven – aber so ist das im Sport.“ Alle weiteren Rennen sicherten die Hamelner Ruderer im roten Sparkasse-Weserbergland-Achter den 9. Platz und damit eine Platzierung in den Top 10 der Endtabelle der Saison.
Für die Hamelner Ruderer steht fest: Die RBL-Saison 2023 war ein Jahr des Lernens und der Entwicklung. Mit Blick auf das kommende Jahr ist die Entschlossenheit unübersehbar. Lars Wessel, ein weiteres Teammitglied, äußerte sich kritisch, aber hoffnungsvoll: „Das K.O.-System hat sicherlich seinen Reiz, aber wir hoffen, im nächsten Jahr wieder in einem größeren Achter-Feld unterwegs zu sein. Es wäre schön, wenn wieder mehr Vereine den Weg zurück in die Sprint-Liga finden würden, um den Rudersport zu promoten.“
Trotz der Herausforderungen bleibt der unerschütterliche Teamgeist das Herzstück des Hamelner Teams. Die gewohnte Kontinuität, absolute Heimatverbundenheit und der unermüdliche Einsatz jedes Mitglieds prägten auch diese Saison. Trainer Wellhausen blickt bereits voraus: „Ein wenig Frust ist da, aber jetzt sprießt bereits die Vorfreude für die bevorstehenden Sprintmeisterschaften vom 6.-8.10. in Heidelberg. Da wollen wir noch einmal zeigen, was in uns steckt, klassisch im Ausscheidungsmodus, allerdings ohne RBL-K.O.-System und dazu in verschiedenen Bootsklassen. Anschließend werden wir uns sicherlich wieder zusammensetzen, nach vorne blicken und, wenn möglich, nächstes Jahr erneut für Hameln in der Bundesliga antreten.“
Die Hamelner RBL-Crew: Das Team des Sparkasse-Hamelner-Weserbergland-Achter: Christian Wellhausen (Trainer), Thore Wessel, Nick Armgardt, Maximilian Gümpel, Roelof Bakker, Eric Edler, Ronald Bakker, Nils Hawranke, Till Garbe, Henrik Fleige, Fabio Geisler, Lars Wessel, Florian Wissel, Emre Tas, Fabian Schönhütte, Jonas Kell, Eike Brockmann, Niklas Hölscher, Christopher Winnefeld, Jonas Schleumer, Vadym Ponomarov und die Steuerfrauen Mareike Adomat, Merle Wessel und Julia Klemm.
Platzierungen der Saison (in der Übersicht): Am Ende gelang es, das Minimalziel zu erreichen: Rang 10 auf der Endtabelle der stärksten Achter der Bundesrepublik.
Bad Segeberg (17. Juni) = 11. Platz
Kassel (1. Juli) = 10. Platz
Mülheim/Ruhr (19. August) = 11. Platz
Münster (2. September) = 9. Platz
Hamburg (16. September) = 9. Platz
Bild: Florian Höltje