Mit dem Ruderboot über die Berge
11 Ruderinnen und Ruderer reisten Pfingstsonntag nach Torun, einer wunderschönen polnischen Stadt, um am nächsten Tag weiter nach Grudziaz zu reisen, dem Ausgangspunkt unserer diesjährigen polnischen Wanderfahrt.
An der Marina trafen wir dann auch die weiteren RuderkameradenInnen aus anderen Vereinen. Die Rudertour sollte diesmal durch Westmasuren führen. Von Grudziaz ruderten wir am nächsten Tag „Königin Weichsel“ entlang bis nach Gniew, dabei immer die großen „Schweinchen“ beachtend, die Sandbänke der Weichsel. In Gniew bestaunten wir die riesige Burganlage, heute ein Hotel. Von Gniew aus ruderten wir am zweiten Tag 10 km weiter auf der Weichsel, bevor wir in die Nogat abbogen. Diese ist eher ein beschaulicheres Flüsschen mit einer vielfältigen Natur- und Vogelwelt, hat aber auch kaum Strömung. Unser Tagesziel war die Marienburg, die wir ab 18.00 Uhr besichtigen wollten. Entlang einer neu angelegten Uferpromenade erreichten wir diese unglaubliche Burganlage des Deutschen Ordens. Bei der Führung konnten wir einen kleinen Eindruck von der Pracht und Größe dieser Anlage erleben.
Der nächste Tag mit 41 km auf der Nogat mit eher stehendem Gewässer stellte eine Herausforderung dar, zudem es oft regnete. Glücklich erreichten wir Elblag, eine schöne sehenswerte ehemalige Hansestadt, die wieder gut restauriert wurde. Eine Stadtführung am nächsten Morgen führte uns zu den Sehenswürdigkeiten. Der Rudertag sollte ein Erlebnis werden. Wir verließen die Nogat und bogen in den Elblagfluss und ruderten über den Drausensee, dabei durchquerten wir auch den sogenannten „Grüner Teppich“, überall See-und Teichrosen sowie eine unglaubliche Vogelwelt. Dieser Weg sollte uns zu den sogenannten Rollbergen bringen.
Den ersten der fünf Rollberge erreichten wir am späten Nachmittag. Genaue Anweisungen zur Nutzung hatten wir vom Fahrtenleiter Lukasz Kaszmarek erhalten. Jeweils drei Ruderboote sollten auf einen Wagen passen. Da Wagen 1 und 5 der Rollberge größer sind, waren Kletterkünste aus dem Ruderboot gefragt, aber mit Hilfe der RuderkameradenInnen schafften es alle aus dem Boot auf den Wagen. Mit 2 Skulls mussten die Boote jeweils ausgerichtet werden, bis sie auf den Bodenbrettern der Wagen lagen. Nach diesem Abenteuer endete an diesem Tag die Rudertour. Beim Anlegen der Boote am Kanalufer folgte noch eine Auseinandersetzung mit dem Kapitän kleinerer Ausflugsdampfer, der die Anlegestelle für sich beanspruchte. Am nächsten Tag stand der Höhepunkt der Wanderfahrt bevor, eine Tour über die vier Rollberge. Es ist erstaunlich, dass dieses Meisterwerk der Technik heute noch funktioniert. Bei einem Museumsbesuch konnten wir uns einen Einblick in den Bau der Rollberge und die Funktion der Technik verschaffen.
Die letzten beiden Rudertage führten uns weiter über den landschaftlich wunderschönen Kanal und Seenketten, bis wir den längsten See Masurens, den Jezioraksee erreichten, wo in Ilawa der Endpunkt der Rudertour war.
Heike Tiedemann