Gedanken zum Ende unseres Jubiläumsjahres

Das Jahr 2010 neigt sich nun dem Ende zu. Während ich diese Zeilen schreibe, ist die Adventszeit angebrochen und die Weihnachtsfeiertage stehen bevor. Dies ist auch die Zeit, um einmal kurz inne zu halten , um das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen.

Wir können feststellen, daß wir unser 125jähriges Vereinsjubiläum in hervorragender Weise begangen haben. Alle Veranstaltungen waren von Vereinsmitgliedern und Gästen gut besucht. Auch die Präsenz der öffentlichen Amtsträger bis hin zum niedersächsischen Innenminister war wirklich gut. Im Hinblick auf das Echo, das wir mit unseren Veranstaltungen gefunden haben, kann ich nur die beste Resonanz feststellen. Dies gilt gleichermaßen für

– das Anrudern von Polle nach Hameln verbunden mit der Taufe des neuen von der Sparkasse Weserbergland gestifteten Rennachters;
– dem eigentlichen Vereinsgeburtstag am 2. August 2010 verbunden mit einer Kaffeetafel und der Überreichung der neu geprägten Erinnerungsmedaille vom 2. August 1885 an alle Anwesenden;
– den Jubiläumsfeierlichkeiten vom 13. bis 15. August 2010 im extra errichteten Festzelt beginnend am Freitagabend mit dem Kameradschaftsabend, und fortgeführt am Sonnabend mit dem Festakt und dem Festball sowie am Sonntagmorgen dann mit dem Jazzfrühschoppen und schließlich auch mit der bei gutem Wetter abgehaltenen
– Klütregatta am 3. Oktober 2010, dem Tag der deutschen Einheit.

Dies sind nur die herausragenden Ereignisse. Zu ergänzen wäre diese Darstellung noch durch die Erwähnung unserer sehr professionell aufgemachten Festschrift, die typografisch makellos und mit interessantem Inhalt ausgestattet ist. Von externen Lesern ist diese Festschrift als wirklich lesenswert und – das ist selten – als unterhaltsam gewürdigt worden.

Daneben haben wir wieder ein tolles Ruderjahr erleben können mit nationalen und internationalen Erfolgen und dem Einstieg in die 2. Ruderbundesliga mit gutem Erfolg sowie der erneuten Teilnahme am Head in London mit beachtlichen Platzierungen unserer beiden dort teilnehmenden Achtermannschaften. Auch im Wanderrudern wehte unsere rot weiß rote Flagge wieder auf vielen Gewässern in Deutschland und darüber hinaus. Außerdem ist das ganze Jahr über von einem außerordentlich regen Ruderbetrieb zu berichten.

Auch auf einer dritten uns besonders wichtigen Ebene waren wir tätig:

Unser Anbau, der zusätzliche Bootshallen und Räumlichkeiten für das Krafttraining und das Ergometerrudern beinhaltet, geht nun endlich seiner Vollendung entgegen. Die Einweihung wird anläßlich des Neujahrsempfangs am 9. Januar 2011 stattfinden. Immerhin ist einschließlich umfangreicher Eigenarbeit ein Volumen von über 300.000,00 Euro verbaut worden. Die Realisierung gestaltete sich wegen des Ausbleibens eigentlich erwarteter Zuschüsse schwieriger als beim Neubau unseres Hauses 1992/93. So blieb uns nichts anderes übrig, als eine umfangreiche Spendenaktion ins Leben zu rufen. Diese Aktion war erfolgreich und so können wir nach Aussage unseres Kassenwartes – so wie auch beschlossen und angekündigt – ohne Schulden dieses Projekt verwirklichen.

Neben dem Achter und dem Anbau wurde auch die Anschaffung eines neuen Kleinbusses zum Mannschafts- und Bootstransport realisiert. Auch dies ist eine erhebliche Investition in der Größenordnung eines Achters. Dies war auch nur möglich durch die Unterstützung befreundeter Unternehmen.

Mit diesen Leistungen und Ergebnissen stehen wir in der heimischen Region sicher als einer der erfolgreichsten Sportvereine dar. Wir können mit Genugtuung feststellen, daß alle diese Leistungen nur möglich sind, weil unser Verein auf ausschließlich ehrenamtlicher Grundlage angeleitet und geführt wird. So ist es wichtig, daß der jetzt erreichte Stand auch in die Zukunft des Vereins übertragen wird. Daher sind jetzt und zu diesem Zeitpunkt personelle Veränderungen an der Vereinsspitze sinnvoll. Nach sorgfältigen und wohlabgewogenen Überlegungen werde ich zur Jahreshauptversammlung 2011 das Amt des 1. Vorsitzenden nach jahrzehntelanger Tätigkeit zurücklegen und in jüngere Hände übergeben. Als Nachfolger schlage ich Dr. Peter Dennis vor, der schon bisher als stellv. Vorsitzender neben Frank Höltje tätig war und meines Erachtens über ausreichende Erfahrungen zur Übernahme des Spitzenamtes im Verein verfügt. Zu dessen Nachfolger wird Dr. Markus Wollenweber sich zur Wahl stellen, der sich insbesondere um die leistungssportlichen Aktivitäten kümmern soll. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn beide Kandidaten das notwenige Vertrauensvotum der Jahreshauptversammlung erhalten würden.

Ich bin davon überzeugt, daß sich mit der dann leicht veränderten Mannschaft eine gewisse Kontinuität in der Führung unseres Rudervereins „Weser“ fortsetzen wird. Ich selbst stehe auch weiterhin dem Vorstand zur Verfügung, wenn es um gute Dienste, Wanderfahrten und das seither von Karl-Christian Sicker und dem viel zu früh verstorbenen Hannes Jaretzky geführte Vereinsarchiv geht.

Hameln, im Dezember 2010

Helmut Griep